Myosotis startet Debüt Platte mit Gamer-Charakter
Foto: Myosotis
Wer hätte gedacht, dass eine Metal Band mit ganz leisen Tönen eine EP einleitet? Die Hamburger Jungs von Myosotis bringen mit ihrem Debüt Gamer-Charakter zum Vorschein. So erinnert das Intro an japanische Game Soundtracks. Zwei dramatische Minuten aus düsteren Klängen, wildem Trommeln und der typischen Geige aus Final Fantasy.

Wer aber eine entspannte Platte erwartet, lässt sich von dem Intro in die Irre führen, denn Myosotis zeigen in den folgenden Tracks, dass sie auch ordentlich Lärm machen können.

Myosotis beschreiben ihre Musik als „Modern Metalcore“, welches sie bei ihrer Debüt-EP mit dem Namen „Distance“ in fünf Songs untergebracht haben. Textlich geht es um Hassliebe, Depressionen, Veränderungen und Distanz. Empfindungen und Umstände, die täglich weltweit gelebt werden. So will die Band für den emotionalen und physischen Ausgleich bei den Hörern sorgen. Musikalisch erwartet den Hörer der typische Metal-Klang von viel Schlagzeug, aggressiver E-Gitarre und dem klassischen „Metal Gegröle“.

Wer es gerne laut und wild mag, wird definitiv auf seine Kosten kommen. Die ruhigeren Gesangsabschnitte entspannen die Ohren kurzzeitig und runden die Songs insgesamt ab.

Bei einer Musik, die so laut und präsent ist, wäre mehr Selbstbewusstsein in den Stimmen wünschenswert. Myosotis zeigen deutlich, dass sie ihr Handwerk beherrschen und Qualität abliefern können. Das Timing ist optimal, der Sound stimmt und im Intro beweisen sie einen besonders feinen Sinn für Musik und dass sie weitaus mehr können, als laut E-Gitarre zu spielen.

Besonders der letzte Titel „High Voltage“ fällt mit seiner gelungenen Vielseitigkeit auf, die rockige und punkige Stimmung verbreitet. Zusätzlich hat der Song gelegentliche Gesangs-Passagen, die die Gemüter kurz abkühlen und einen dann erneut abfeiern lassen.

Fazit: Die EP bietet soliden Metal, der bei Liebhabern sicher nicht den Zweck verfehlt, sich jedoch von der Masse wenig abhebt. Wer eine große Überraschung mit innovativen Klängen sucht, wird enttäuscht sein, aber bei einem Genre, das besonders von Newcomern so gut bedient wird, ist das ohnehin kein Leichtes. Abgesehen von geringfügigen Schwächen beim Gesang, machen Myosotis ihre Arbeit gut. Die Qualität stimmt und die Auswahl der Titel wurde gut getroffen.

Das Intro erinnert etwas an japanische Konsolenspiele und will nicht so recht zur EP passen, demonstriert aber ein breites Spektrum dessen, was die Band drauf hat.

Im Großen und Ganzen ist es eine gelungene Platte. Die EP ist seit dem 28. Juli überall zu haben, hört also gerne mal rein und macht euch euer eigenes Urteil.


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