Interview mit STATTLANDFLUSS - Über Erfahrungen, Vorstellungen und einen traurigen Moment
Foto: STATTLANDFLUSS

STATTLANDFLUSS aus Bonn sind als Band noch sehr neu, haben aber in kurzer Zeit viel erreicht. Die vier debütierten im Mai 2019 mit ihrer ersten Single „Flaschenpost“, haben den dritten Platz beim Toys2Masters erreicht und im März 2020 ihre Debüt-EP „Nach Hause“ veröffentlicht. Dies und noch viel mehr sind natürlich die perfekten Gründe, ein paar Fragen zu stellen.

Bei euch fällt ja als erstes der Bandname ins Auge, denn unweigerlich stolpert man ein bisschen beim Lesen. Steckt da noch mehr hinter oder soll er einfach ins Auge fallen?

Lukas: Haha, ich glaube, das ist so eine Mischung. Wir haben lange nach einem Bandnamen gesucht und sind dann bei STATTLANDFLUSS hängengeblieben.

Der vermeintliche Fehler – das doppelte T – ist dabei Absicht. Es geht ein bisschen darum, eben nicht irgendwie oder irgendwo hängenzubleiben, sondern sich immer weiterzuentwickeln und immer „im Fluss“ zu bleiben und offen für Neues zu sein.

Ihr sagt über euch, ihr habt euch nicht gesucht, aber gefunden. Ich hoffe, ihr verratet uns trotzdem ein bisschen mehr über die Entstehung der Band und welche musikalischen Erfahrungen und Vorlieben bei euch zusammenkommen?

Max: Klar! Wir kennen uns eigentlich, in jeweils ganz unterschiedlichen Konstellationen, schon ziemlich lange. Lukas und Laura haben sich vor einiger Zeit beim Musikmachen kennengelernt, auch ich habe früher in anderen Konstellationen schon mit Laura Musik gemacht. Tobi und Lukas kennen sich quasi von Kindes- bzw. Teenager-Beinen an und dann hat das Schicksal uns gewissermaßen zusammengeführt. Zu unseren Einflüssen und Vorlieben: Unser aller Herz schlägt bei allem höher was ordentlich Wumms und Gitarre hat.

Ich bringe ein paar Einflüsse aus dem Progressive Metal und Deathmetal mit, also quasi „ganz harte Schiene“, Tobi und Lukas bringen ganz viel gitarrenlastige Einflüsse mit, mal etwas mehr Alternative Rock, mal etwas brachialer mit Bands wie Beartooth. Laura bewegt sich zwischen Pop-Punk und Metalcore und liebt vor allem gut gemachte Texte mit Sinn und einer Message.

Wie schwer oder leicht war es dann, einen gemeinsamen Sound für STATTLANDFLUSS zu finden? War z.B. von Anfang an klar, dass ihr deutsche Texte haben werdet?

Tobi: Wir hatten schon eine grobe Idee, wo die Reise hingehen soll, bevor wir das erste Mal zusammen Musik gemacht haben: Wir wollten unbedingt deutschsprachige Musik machen, die ordentlich nach vorne geht und Leuten ein Zuhause gibt. Und im Songwriting-Prozess an sich bringt jede*r seine oder ihre Einflüsse mit und so entsteht dann der STATTLANDFLUSS-Sound.

Habt ihr konkrete Vorstellungen, was ihr mit eurer Musik erreichen möchtet? Bestimmte Gefühle im Publikum hervorrufen beispielsweise?

Laura: Wir möchten, dass die Menschen, die unsere Musik hören oder und uns live bei einer Show sehen, etwas mitnehmen. Ein warmes Gefühl ums Herz, wie eine Umarmung oder vielleicht auch ein Schmunzeln. Wir möchten, dass unsere Zuhörer*innen nach Hause gehen und sagen „Der Abend bzw. die Musik hat mir etwas gegeben“.

Als erste Single habt ihr letztes Jahr den Song „Flaschenpost“ veröffentlicht, bei dem Nico von der Band ELIA einen Gast-Part übernimmt. Gerade durch das Feature ja doch eine eher ungewöhnliche Wahl für eine erste musikalische Visitenkarte. Warum also gerade dieser Song und was trägt Nico für euch zu dem Song bei?

Lukas: Bei der ersten Version von Flaschenpost war Nico noch nicht dabei. Flaschenpost war der erste Song, den wir gemeinsam geschrieben haben und bei dem der Funke einfach gezündet hat. Deswegen war auch klar, dass das die erste Single werden würde.

Nico haben wir für die EP-Version dazu geholt. Er gehört zur #stattlandfamilie und nach dem ein oder anderen Pfeffi kam uns dann die Idee, ein Feature zu machen. Nico hat getextet, wir waren begeistert und zack – fertig ist das Ding. Nico gibt dem Song nochmal einen anderen Drive und gibt ein bisschen Antwort auf das, was Laura zuvor singt. Und natürlich gibt’s auch hinter den Kulissen noch den ein oder anderen Insider, die den Part besonders machen. Es ist schön, Nico als Teil der Familie auch auf der EP am Start zu haben.

Wo wir gerade bei besonderen Songs sind, die Ballade „Da Oben“ macht einen sehr traurigen und sehr persönlichen Eindruck. Welche Geschichte steckt hinter diesem Song?

Laura: Ich habe den Song vor knapp zwei Jahren geschrieben, für einen lieben Menschen, der leider viel zu früh gegangen ist. Der Verlust und dieses Nicht-Mehr-Da-Sein hat ein unfassbar großes Loch gerissen. Kurz zuvor hatte ich noch einen weiteren lieben Menschen verloren. Alles war irgendwie anders und viel leerer als zuvor. Ich wollte meine Gefühle in Worte fassen und so ist dieser Song entstanden, als Erinnerung an eben alle, die nicht mehr bei uns sind und im Besonderen an einen Menschen, der mir schrecklich fehlt.

Wie war es eigentlich, das erste Mal als STATTLANDFLUSS auf der Bühne zu stehen? Wie nervös wart ihr oder konntet ihr da eine gewisse Routine abrufen?

Tobi: Wir haben vorher auch schon in anderen Konstellationen Musik gemacht, aber mit STATTLANDFLUSS wollten wir alles neu und anders machen und da war die Aufregung vor dem ersten Gig dann schon ziemlich massiv. Die Freude, zu sehen „Hey, das kommt da wirklich an bei den Leuten vor uns“ war die Aufregung aber allemal wert.

Eines eurer Highlights für dieses Jahr wird wahrscheinlich der Auftritt beim (hoffentlich stattfindenden) Green Juice Festival sein. Da es bis dahin ja noch ein bisschen dauert, wie stehen die Chancen, dass man spätestens dort neue Musik von euch hören wird oder genießt ihr es erstmal noch, eure Debüt-EP gebührend auf der Bühne zu feiern?

Max: Wir freuen uns tierisch aufs Green Juice Festival und hoffen, dass es stattfinden kann. Neue Musik wird es bis dahin auf jeden Fall geben. Wir nutzen gerade die Zeit, um neue Songs zu schreiben und nehmen diese dann auch sobald es geht auf. Also so viel ist sicher: Es wird definitiv neue Musik geben und wir können es kaum erwarten, euch diese zu zeigen!

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft weiterhin alles Gute, viel Erfolg mit eurer EP und sind gespannt, was wir als nächstes von euch hören werden.

Weitere Infos zur Band findet ihr auf Facebook oder auf Instagram


Unlimited Releases
Veröffentliche deine Musik weltweit, erhalte 100% der Einnahmen und baue eine wachsende Fanbase auf.
Mehr erfahren
Advertising
Weitere Themen
Interview mit MOLAYA über die neue EP
Wie aus einer Idee ein großartiges Projekt für Kinder wurde
Elephants in Silent Rooms - Das bayrische Quartett
Weitere Themen
Eine leidenschaftliche Musikerin voller Power und Ideen
10. Juli 2023
Instagram verbietet non-exklusive Beats und Samples - Was jetzt?
10. Juli 2023
Neue Regel bei Spotify: Nur noch Klarnamen sind in den Tracks erlaubt
10. Juli 2023
Fear Josie – Interview mit einem ganz besonderen Duo aus Mannheim
10. Juli 2023