Interview mit KALEA - Über Glück, Inspiration und ihren neuen Song
Foto: KALEA
Ende März war es so weit und KALEA hat sich mit ihrem ersten Song „Nach vorne“ vorgestellt. Die Künstlerin hinter diesem Namen kann jedoch schon auf vielfältige Erfahrungen im musikalischen Bereich zurückblicken und hat mit dem verträumt-traurig klingenden „Nach vorne“ den ersten Schritt auf einem vielversprechenden Weg gemacht.

Einige von vielen Gründen, sich mit KALEA in einem Interview zu unterhalten.

Deinen neuen Song „Nach vorne“ hast du unter dem Namen KALEA veröffentlicht. Dieser bedeutet übersetzt so viel wie „Glück“. Da liegt natürlich die Frage nahe, was Glück für dich bedeutet. Was macht dich glücklich und wie groß ist der Anteil des Musikmachens und -hörens an deinem persönlichen Glückslevel?

KALEA: Es war ehrlich gesagt zu Anfang schwierig einen Namen für KALEA zu finden. Ich wollte nicht zu weit von meinem eigentlichen abweichen; den konnte ich auf Grund des großen Erfolgs von LEA und ihren Songs nicht mehr ohne Verwechslungsgefahr verwenden. Dann haben wir mit Freunden gebrainstormed und sind auf den hawaiianischen Namen und seine Bedeutung gestoßen. Zur selben Zeit ist eine Freundin von mir das erste Mal Mutter geworden und hat ihr Kind, ohne dass wir uns gegenseitig von unseren Plänen erzählt haben, ebenfalls so genannt.

Jetzt gibt es hier in Köln also direkt zwei von uns. Glück bedeutet für mich die Möglichkeit zu haben sich kreativ auszudrücken. Musik ist dafür natürlich mein Hauptmedium. Aber ich fand es auch spannend, das Drehbuch zur Single zu konzipieren und dabei zu überlegen, wie man Bild und Sprache am besten zu einem großen Ganzen zusammenfügt.

Wer oder was inspiriert dich, kreativ zu werden? Gibt es spezielle Künstler, die ein Vorbild für dich sind? Und in welcher musikalischer Gesellschaft würde sich KALEA wohl fühlen?

KALEA: Es gibt einige deutsche und internationale Künstler, die mich inspirieren. Ich mag starke Frauen, die eine Message verbreiten und etwas zu sagen haben. Dazu zählen für mich zum Beispiel Lady Gaga, Sia oder ganz aktuell Billie Eilish. In Deutschland sind das Madeline Juno, Lina Maly und Alexa Feser. Sie haben mich am meisten beeinflusst, denn sie haben sich getraut Geschichten zu erzählen, die nah am Leben sind und doch völlig einzigartig.

Texte sind für mich das Wichtigste bei einem Song. Es müssen aber nicht immer die großen Namen sein. Ich habe auch einige Sänger/innen in meinem Freundeskreis, die mich total berühren und jedes Mal, wenn sie spielen wieder neu inspirieren.

Wenn man sich den Text deiner Single anhört, klingt es nach Abschied und Zuversicht zugleich. Wie viel von dir selber spiegelt sich in deinen Songs wider? Nicht unbedingt im autobiographischen Sinne, sondern von deinen Emotionen her?

KALEA: Alle meine Songs beinhalten autobiographische Teile. Das bedeutet nicht, dass alles genauso passiert ist. Es sind oft zusammengesetzte Frankensteins aus allen möglichen Situationen, die ich im Laufe der Jahre erlebt habe. Bei „Nach Vorne“ war es mir wichtig nicht nur über den Schmerz einer unerwiderten Liebe zu schreiben, sondern darüber, was man mitnehmen kann. Das Positive. Manchmal begegnet man außergewöhnlichen Menschen, die einen auf eine besondere Art erreichen und weiterbringen - man nimmt etwas mit. Die Songzeile: „Ich trag ein bisschen vom Glück, dass du passiert bist nach vorne“ meine ich genauso.

Inwieweit hast du den Sound von KALEA schon festgeschrieben? Hast du ganz konkrete Vorstellungen wie deine Songs klingen sollen oder lässt du dich da selbst überraschen?

KALEA: Komplett festgelegt habe ich mich in dieser Hinsicht noch nicht. Ich weiß zwar immer sehr schnell was mir gefällt und was nicht, aber grundsätzlich versuche ich für alle Ideen offen zu bleiben. Da ich meine Songs fast ausschließlich zuerst alleine am Klavier schreibe, ist es manchmal schwierig sie danach im Studio verändern zu lassen. Zum Glück habe ich aber ein ganz tolles Team, das mich bei jedem Schritt unterstützt. Gerade mein Produzent hat da eine sehr produktive Art mit Humor an die Arbeit zu gehen. Wir haben immer viel zu lachen beim Aufnehmen.

Auf deinem bisherigen musikalischen Weg warst du ja auch oft in englischer Sprache unterwegs. Könntest du dir vorstellen, dass KALEA künftig auch mal auf Englisch singt oder gehört zu derart emotionaler Musik auch die Sprache, in der man Emotionen selber am besten ausdrücken kann?

KALEA: Ganz klar: nein. Ich singe sehr gerne auf Englisch und würde das auch niemals aufgeben, aber Schreiben kann ich nur in meiner Muttersprache. Das ist für mich am authentischsten. Viele sagen ja, dass es schwierig sei, auf Deutsch zu schreiben, aber das empfinde ich überhaupt nicht so. Mittlerweile haben wir eine total breitgefächerte Popkultur in Deutschland und das finde ich großartig. Als ich ein Kind war gab es das nicht, da wollte ich nur singen wie Beyoncé oder Christina Aguilera. Mittlerweile sind wir hier viel weiter und mindestens genauso cool!

Du coverst ja auch gerne die Songs anderer Bands und Künstler, ohne dass du da auf ein bestimmtes Genre festgelegt zu sein scheinst. Inwiefern unterscheidet sich das Singen der Songs anderer Musiker vom Singen eigener Lieder? Was macht für dich den Reiz aus?

KALEA: Das ist eine sehr spannende Frage und dazu würde ich gerne zunächst auf einen anderen Aspekt eingehen. Nämlich den, warum ich überhaupt Sängerin geworden bin. Nicht für den Applaus, sondern für das Gefühl, gemeinsam mit vielen hundert Menschen in einem Raum die gleiche Energie zu spüren. Eine Stimmung zu erschaffen, sei es Euphorie oder Traurigkeit, egal in welcher Form. Das Teilen von Emotionen, sich verstanden fühlen, ein Ventil haben:

Darum geht es für mich beim Singen und wenn ich einen anderen Künstler covere; versuche ich mich in die Person hineinzufühlen und meinen eigenen Teil dazu beizuteuern. Das ist oft eine sehr spannende Sache. Bei meinen eigenen Songs bin ich halt frei genau bei meinem Thema zu bleiben und kann mich zu einhundert Prozent damit identifizieren. Das ist auf einer großen Firmenparty mit Discosongs aus den 90ern natürlich nicht genauso möglich. Da muss man dann improvisieren.

Im Video zu „Nach vorne“ bekommt man schon einen kleinen Eindruck davon, wie ein Live-Auftritt von KALEA aussehen könnte. Möchtest du deine Musik eigentlich möglichst bald auch auf die Bühne bringen oder konzentrierst du dich erst einmal auf weitere Songs oder vielleicht sogar eine EP bzw. ein Album?

KALEA: Ja, das ist beides in Planung. Vermutlich wird live aber erst in 2021 passieren, da Corona gerade alles ausbremst, was wir uns vorgenommen hatten. Die nächsten beiden Singles stehen aber schon in den Startlöchern und werden in den nächsten Monaten veröffentlicht.

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg.

Weitere Infos zur Künstlerin findet ihr auf Facebook oder auf Instagram


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